Integrationsfaktor im Neuburger Norden

 

BFV-Vertreter Siegfried Gerlinger überbrachte die Auszeichnung im Rahmen der 60-Jahr-Feier. Der Verein im Neuburger Stadtteil Ried erhält die „Raute“ als elfter Empfänger im Kreis Neuburg-Schrobenhausen. „Die Ehrung wird also nicht verschenkt, sondern sie bleibt an anspruchsvolle Kriterien gebunden“, erläuterte Siegfried Gerlinger im nahezu voll besetzten Festzelt.

Der Sportclub Ried könne diese Kriterien mit viel Jugend- und Ehrenamtsarbeit sowie der Hinwendung zum Breitensport jederzeit erfüllen. Von 14 Fußballmannschaften spielen allein zehn im Jugendbereich. Gewaltpräventation und die Hinführung der Jungen zu Sport- und Gemeinschaftsgeist müssten stets im Vordergrund stehen.

Gerlinger, mit seiner Familie nach Neuburg-Ried gekommen, überreicht die „Silberne Raute“ an den 1. Vereinsvorsitzenden Herbert Völk. Damit befindet sich der SC Ried in der Gesellschaft geehrter Vereine wie SV Steingriff, BSV Neuburg, SpVgg Unterstall/Joshofen (in Gold), FC Zell/Bruck, SV Wagenhofen (in Gold), SV Straß, DJK Langenmosen, FC Illdorf, FC Rennertshofen und SV Grasheim.

Landrat und Schirmherr Roland Weigert schloss sich den Gratulationen an: „Der Sportclub Ried leistet wertvolle Jugendarbeit, die sich nicht nur auf dem Sportplatz, sondern auch in der Gesellschaft auszahlt“. BLSV-Kreisvorsitzender Fritz Goschenhofer verwies auf das Ehrenamt, ohne dessen Grundlage die Vereine nicht existieren könnten. Deshalb sei es nur recht und billig, „dass Menschen, die sich in Sport, Kultur und Sozialwesen überdurchschnittlich einbringen, mit einer Ehrenamtskarte belohnt werden“, warb der CSU-Politiker für seine aktuelle Initiative.

Bürgermeister Horst Gutjahr (SPD) erinnerte an die Integrationsleistung des Vereins von den Heimatvertriebenen in den 40er Jahren bis zu den Asylsuchenden der Neuzeit. Der SC Ried habe seine Wirkung als Integrationsfaktor im Neuburger Norden nicht verloren. Die Gründungsmitglieder, die 1947 wieder den Fußballsport begonnen, einen Platz gebaut und den Verein im Januar 1949 angemeldet hatten, nannte Horst Gutjahr „Rieder Sportpioniere“, auf die auch die Stadt Neuburg stolz sein könne. Der Bürgermeister erwähnte insbesondere seinen langjährigen Parteifreund Josef Rein, der eine wesentliche Rolle beim Aufbau des Sportclubs Ried übernommen hatte. Der 2007 verstorbene kriegsversehrte Gründungsvorsitzende hatte sich um alle Belange seines Vereins außerhalb des Spielfeldes gekümmert. Zu seinen Ehren benannte der Verein am Sonntag nach dem Festgottesdienst mit Stadtpfarrer Vitus Wengert sein Areal in „Josef-Rein-Sportgelände“.

Vereinschef Herbert Völk beleuchtete wichtige Etappen aus sechs Jahrzehnten, begrüßte Elisabeth Griebel als 500. Mitglied und machte den früheren Vorsitzenden Werner Schweitzer zum Ehrenmitglied. In einem Einlagespiel trennten sich die Rieder AH-Auswahl und eine Politiker-Elf mit 5:5